Bereits nach gut 20 Minuten waren die Gemüter im Steinacher Fellberg Stadion derart erhitzt, dass an eine gutklassige Partie nicht mehr zu denken war. Die SG Kaltennordheim/Fischbach bestimmte diese Anfangsphase und vollendete den ersten Angriff über Wilhelm und Steinmetz mit dem Führungstreffer. Der Rhöner Torjäger verwertete dabei die mustergültige Eingabe mit dem ersten Kontakt ins lange Eck. Doch bereits nach 22 Minuten zog sich Schiedsrichter Lutz Laube den Unmut der einheimischen Zuschauer zu. Nach fiesem Tritt von Steinachs Angreifer Paul zögerte der Referee keinen Moment und verwies ihn mit Rot des Feldes. Wilde Beschimpfungen und Drohungen prallten dabei auf den Unparteiischen ein, dieser handelte jedoch absolut nach dem Reglement. Was folgte war wohl die schlimmste Phase der Partie: Zahlreichen Fouls und Nicklichkeiten bestimmten das Bild und die Rhöner verstanden es nicht, die nun früh gewonnene Überzahl sichtbar zu machen. Viel Gift wurde weiterhin von den Rängen auf den Rasen getragen, doch ab und an wurde auch noch Fußball gespielt. Nach Schlafaktion der Gäste überlupfte Barthelmann Keeper Salzmann, zum Glück für den Tabellendritten drudelte der Ball aber nebens Tor. Als aber nur kurz darauf besagter Angreifer nach abseitsverdächtiger Position und Zweikampf mit Wolf im Strafraum zu Boden ging, legte Laube den Ball auf den Elfmeterpunkt. Pflügner erwies sich als sicherer Schütze und erzielte den Ausgleich. Trotz Unterzahl war Steinach nur voll in der Partie und gestaltete das Spiel mit hohem Laufaufwand bis zur Pause offen. Dank tatkräftiger Unterstützung der Ordner kam schließlich die Gastmannschaft und auch das Schiedsrichtergespann unbeschadet zum Pausentee.
Mit Beginn des zweiten Durchgangs startete auch die beste Phase der Stopfel-Elf. Nun wusste die SG endlich die numerische Überzahl zu nutzen und ließ Ball und Gegner laufen. Belohnt wurde dies bereits in Minute 53: Einen herausgeköpften Eckball nahm Dreßler ruhig an und knallte ihn unhaltbar in den Knick – Traumtor! Auch danach bestimmte die SG die Partie und hatten durch Wilhelm und Fehringer jeweils sogar die Vorentscheidung auf dem Fuß. Die Gelegenheiten blieben jedoch ungenutzt, sodass die Hausherren nochmal erstarkten und in der Schlussphase mit Mann und Maus auf Salzmanns Gehäuse anrannten. Die beste Möglichkeit hatte dabei Pflügner, der bei seinem Kopfball aber noch entscheidend vom fleißigen Kerschner gestört wurde. Auf der Gegenseite hätte unmittelbar vor dem Schlusspfiff aber der dritte Rhöner Treffer fallen müssen. Fehringer konnte den Ball im Laufduell auf das ohne Keeper besetzte Steinacher Gehäuse aber nicht veredeln, sodass der Tabellendritte noch bis zum Schlusspfiff um die volle Punktausbeute zittern musste. Wieder sah der Steinacher Anhang den Grund der Niederlage im Unparteiischen und versuchte nicht nur verbal seinem Ärger Ausdruck zu verleihen. Die Sicherheitskräfte verhinderten jedoch Schlimmeres und bewahrten die Heimelf vor größeren Konsequenzen – unwürdig für einen Verein mit dieser Tradition in Thüringen. (doell)
SV 08 Steinach: Möller, Pflügner, Wenke, Telser, Ross, Sesselmann, Barthelmann (81. Sommer), Walther (57. Lorenz), Paul, Wachsmuth, Domhardt (72. Wilhelm)
SG Kaltennordheim/Fischbach: A. Salzmann, P. Salzmann, F. Döll, Wolf, Fehringer, Markert, Dreßler, R. Döll, Wilhelm, Kerschner, Steinmetz
Tore: 0:1 Steinmetz (4.), 1:1 Pflügner (FE, 34.), 1:2 Dreßler (53.)
Schiedsrichter: Lutz Laube (Vachdorf), Bes. Vorkommnisse: Martin Paul (22. Rote Karte) Z: 200