Nach der erneut unglücklichen Niederlage vom Vorwochenende, an dem die SG völlig unverdient mit 7:1 verlor, wollte man es diesmal endlich besser machen. Im Vorfeld der Partie blieb nichts unversucht und so wurde tief in die sportliche, sowie psychologische Trickkiste gegriffen. Leider konnte sich das Management den Gesetzen des Sportes nicht entziehen und es wurde ein erneuter Trainerwechsel vollzogen. Um keine Unruhe in das Team zu tragen, wurde das Fehlen mit handwerklichen Verpflichtungen begründet.
Weiterhin wurden erfahrene Landesklasse Akteure wie E Popp, C. Bauß, S. Rauch , M. Wolf und M. Groß verpflichtet. Obwohl die letzten drei genannten beruflich für unterschiedliche Unternehmen die Klingen kreuzen, harmonierten sie im Spiel nahezu perfekt miteinander. Doch dazu später mehr. Ein weiterer cleverer Schachzug war die Rotation. So wurde der Toptorschütze E. Sachs für die schwere Rückrunde geschont. Damit hatten die Dermbacher nicht gerechnet. Das Scouting der Spiele und Trainingseinheiten war komplett für Ronny Spaar äh für die Katze. Die Tatsache, dass neben den oben genannten gestandenen Akteuren zusätzlich noch T Heym sich die Ehre gab, ließ den Gegner vor Ehrfurcht erstarren. „Da ist SOGAR der Tommy Heym dabei“ waren noch die harmlosesten Aussagen der Blau Weißen. Ein weiterer Schachzug war die Verzögerung des Beginns, instinktiv wurden die Trikots zunächst vergessen. Dies einem Einzelnen zuzuschreiben wäre in höchstem Maße unfair, es war eine Leistung, die das komplette Kollektiv erzielte. Sehr lobend ist zu erwähnen, dass der Vereinsvorstand G. Wolf sich es nicht nehmen ließ, mit seiner Anwesenheit zu glänzen. Das Gerücht, bei einer erneuten Niederlage würde die Frauenmannschaft die Dritte ergänzen, kann aber in das Reich der Fabeln und Märchen geschoben werden.
Wie schon oben beschrieben, pfiff Mc Ender die Partie leicht später an. Bereits hier möchte ich die Leistung ausdrücklich loben. Selten hat man in diesen unteren Ligen einen Schiedsrichter, welcher so sicher und unaufgeregt die Partie leitet. Ein Lob gilt den beiden Mannschaften, welche trotz der Bedeutung der Partie sehr fair miteinander umgingen. Von Beginn an sah das Spiel der SG sehr vital und frisch aus. Das Pressen und Gegenpressen funktionierte wunderbar. Die Ballstaffeten im Mittelfeld erinnerten an längst vergangene Tage. Mitte der ersten Halbzeit dann die Erlösung. Ein brillant ausgeführter Einwurf auf S. Rauch, welcher einen Doppelpass mit dem Einwerfer spielte und im Anschluss 2-3 Verteidiger zu weiblichen Geschlechtsteilen mutieren ließ. Im Sturmzentrum lauerte der Stumme T. Heym, der den Respekt vor ihm schnell rechtfertigte, indem er kühl und trocken die riberyartige Hereingabe von S. Rauch verwertete. Danach verlief die Partie etwas ruhiger. Eine weitere taktische Meisterleistung des Spielertrainers machte die Partie wieder ausgeglichen. Um seine Mannen wieder aufzuwecken, ließ er einen harmlosen Ball durchrutschen. So wurden alle wieder angestachelt eine Schippe draufzulegen. Bis zur Halbzeit passierte nichts Zählbares mehr. Insgesamt war die erste Halbzeit sicher eine der besten spielerischen Leistungen seit Gründung der untersten Liga. Während Dermbach sich über das Ergebnis freute, kam die SG hoch motiviert aus der Kabine. Welche Worte der Trainer dort fand, kann ich aufgrund von zahlreichen Fananfragen (Unterschriften, Bilder oder schlichtweg ein paar Worte Wechseln) leider nicht sagen, so genoss ich lieber das Bad in der Menge. Ähnlich wie im ersten Spielabschnitt setzte man die Dermbacher früh unter Druck. Die Variante mit Stossstürmer C. Jancker, äh D. Rückert sollte zum Erfolg führen. Durch frühes anpressen und geschicktes Verschieben, vor allem ohne Ball, zwang man die Blau Weißen ständig zu Fehlern. So konnte auch eine Ecke herausgeholt werden. Diese landet präzise in 2 Meter Lufthöhe. Normalerweise nicht verwertbar, doch heute war ja M. Wolf zur Stelle. Den Kopfball ließ er noch parieren (um den Eckengott den Assist zu klauen?), den Nachschuss verwandelte er nun sehr sicher. Die erneute Führung spiegelte nur die Partie wider. Leider ruhten sich einige auf den Lorbeeren aus. Vor allem der agile C. Köhn entwusch dem lahmen M Groß häufiger. So eröffnete ein Köhner Alleingang die perfekte Schussmöglichkeit für die Regionalklassen Reserve. Wer jetzt eine nervöse SG erwartete, versteht absolut nix von Sportspielen und sollte lieber Frauenfußball schauen. Die erneute Führung konnte Popp erzielen, der den herausstürmenden Keeper perfekt überlupfte. Die Vorarbeit hingegen war eine Mischung aus vom Fuß gerutscht und Befreiungsschlag. Die erneute Führung ließ man sich nicht mehr nehmen und spielte sie im Stile einer Spitzenmannschaft nach Hause. Der einzige Fernet Branca Tropfen des Spiels war die Verletzung unseren Capitanos B. Kreipl.
Eine harte Trainingswoche steht nun bevor, um das vorentscheidende Spiel gegen Mitaufstiegsfavoriten Vacha 2 erfolgreich bestreiten zu können.