„Abstiegskampf pur“ könnte der Titel dieser Partie auf der „Biene“ gelautet haben, denn das Niveau passte sich schon den Tabellenständen der Kontrahenten an. Doch der Tabellenvorletzte machte zunächst Betrieb. Martin Gelbricht in der Rolle des Ballverteilers und Stefan Kuot als Aktivposten ragten dabei heraus. Doch nachdem Antonio Pedrazzi auf der Gegenseite geflankt und Thomas Markert die Gäste in Führung (17.) gebracht hatte, schien das erwartete Unheil seinen Lauf nehmen zu wollen. Zwar zeigten sich die Gastgeber nach dem Rückstand weiter bemüht, agierten aber im Spiel nach vorne viel zu umständlich, um Zwingendes herauszuarbeiten. Somit blieben Chancen der Platzhirsche Mangelware. Zunächst nur einmal köpfte Kuot – von Gelbricht ins Szene gesetzt – knapp am Tor vorbei (15.). Mehr Leben in die Bude brachten da schon die Rhöner. Über beide Seiten wurden immer wieder gefährliche Flanken ins Zentrum gebracht, die gefährlich nahe vor dem Tor von Isolator-Keeper Reinhard Meusel einschlugen. Doch wie es so manchmal im Fußball ist: Diesmal fiel das nächste Tor auf der anderen Seite. Erneut hatte Gelbricht die Fäden in der Hand, sah den freien Marcel Schramm. Uneigennützig und mit Übersicht legte er auf Kuot ab, der zum 1:1 (27.) ausglich. An dem „Hin und Her“ auf der „Biene“ hatten nun beide Kontrahenten ihre Aktie. Hüben verpasste der junge Mario Mathes, der die Anhänger mit seinem Kampfgeist begeisterte, eine Kuot-Eingabe nur um Zentimeter. Den Zuckerpass von Kapitän Maurice Gelhaar nahm Schramm direkt aus der Drehung, doch sein fulminanter Schuss zischte um Haaresbreite über das Gebälk. Drüben zimmerte Christian Dittmar seinen 20-Meter-Freistoß aus bester Position haarscharf am rechten oberen Eck vorbei. Nach einem Eckstoß fiel das Leder dem verdutzt dreinschauenden Roberto Trabert überraschend vor die Füße, der mit einem Reflex, aber eigentlich ohne eigenes Zutun, den Ball ins Isolator-Tor lenkte und damit die nur halbherzig einschreitenden Gastgeber mit dem 1:2 (37.) bestrafte. Nachdem erneut Kuot mit einem sehenswerten Kopfball das SG-Gehäuse nur knapp verpasst und damit die zweite Halbzeit eingeläutet hatte, machte Kaltennordheim mächtig Druck. Die große Unordnung und die fehlende Zuordnung in der Heimelf wurden aber nicht ausgenutzt. Im Gegenteil. Zusehends befreiten sich die Schützlinge von Trainer Lars Sauer und waren erfolgreich, nachdem MaximilianWohlleben ein genialer Pass durch die Reihen der Rhöner gelang. Gelbricht vernaschte Torwart Christian Stern und glich zum 2:2 aus (59.). Ausgewogen nun aber nicht nur der Spielstand, sondern auch die Chancenanteile. Das Glück der Tüchtigen hatten diesmal aber die Platzhirsche gepachtet: Denn die scharfe Eingabe von Ludwig Schmidt von der rechten Seite landete auf Gelbrichts Kopf, der auf 3:2 erhöhte (70.). Zwar rackerten die Gäste in den restlichen Minuten, scheiterten nun vor allem aber gleich mehrfach an einem glänzend aufgelegten Torwart Reinhard Meusel, der damit ebenfalls großen Anteil daran hatte, dass es reichlich Balsam für die geschundene Neuhäuser Fußball-Seele gab.
Neuhaus: R. Meusel, Wohlleben, L. Schmidt, S. Gelhaar, Schramm (78. Büchner), M. Gelhaar, Kuot, Gelbricht, Ehnes, Mathes, Schröter (73.Wöffler)
Kaltennordheim: Stern, Fuß, Wolf, Markert, Trabert (85. Scheidler), Eisenbach, Steinmetz, Dittmar, Pedrazzi (71. Giesler), Salzmann, Quentmeier
Schiedsrichter: Geiler (Langenwetzendorf)
Zuschauer: 130
Tore 0:1 Markert (17.), 1:1 Kuot (27.), 1:2 Trabert (37.), 2:2; 3:2 Gelbricht (59./70.)