Herbe Niederlage

Unterwellenborn war zunächst auf Sicherheit bedacht und hielt den Ball möglichst lange in den eigenen Reihen ohne dabei entscheidend Raum zum Tor gut zu machen. Das brauchte die Stahl- Elf auch gar nicht, denn zum Toreschießen luden die Rhöner diesmal selbst herzlich ein: Nach neun Minuten und der ersten Schlafaktion der Gäste netzte Ehle zum 1:0, ehe F.Döll in der 26. Minuten die Hereingabe von Hohmuth per Kopf unglücklich ins eigene Netz lenkte. Erst danach betrat die Elf um Kapitän P. Salzmann auch gedanklich das Spielfeld und mühte sich redlich um Wiedergutmachung. Einige gelungene Ballstafetten durchs Mittelfeld ebbten aber immer wieder Torraumnähe ab, da weder der finale Pass noch der zwingender Abschluss dabei heraussprangen, sodass einige heruntergepflückte Flanken die einzigen Einträge im Arbeitszeugnis von Stahl-Schlussmann Lanz in 45 glanzlosen Minuten blieben. Größter Aufreger in Durchgang eins war dabei noch das Foul von Bratke, der leichtfertig den Ball an Markert verlor und sich nur noch mit Halten zu helfen wusste – das prikäre an der Situation war allerdings, dass der Unterwellenborner letzter Mann seiner Elf war und den Kaltennordheimern damit eine klare Torchance nahm. Schiedsrichter Raue gab dennoch nur Gelb.

Der eben erwähnte SV-Spieler rückte nur elf Minuten nach Wiederanpfiff erneut in den Mittelpunkt des Geschehens. Diesmal aber im gegnerischen Strafraum, da er per Kopf das zwischenzeitliche 3:0 erzielte. Trainer Stopfel musste im Anschluss mit ansehen, wie seine Mannschaft nun völlig jede Ordnung und Struktur verlor. Binnen sieben Minuten schraubten Hohmuth per Doppelpack und Perthun das Ergebnis gnadenlos auf 6:0 hoch und unterstrichen dabei die nahezu perfekte Chancenauswertung der Kumpel. Wie schon in der ersten Hälfte leistete die SG dabei tatkräftige Unterstützung und schaffte es auch in dieser Phase nicht, die Fehlerquote wesentlich zu minimieren. Eigene Offensivaktionen beschränkten sich fast ausnahmslos auf Versuche aus der Distanz, die deutlich ihr Ziel verfehlten. Der Ehrentreffer fiel so fast schon folgerichtig aus einer Unachtsamkeit der Hausherren: Kerschner erlief sich einen schlampigen Rückpass vor Lanz und schob ins leere Tor ein. Dies war zugleich der Endstand in einer Partie, in der die Rhöner – nach zwei Siegen in Folge – wieder einmal ihr zweites Gesicht zeigten und sich so selbst die Möglichkeit für einen Sprung in der Tabelle nahmen.

SV Stahl Unterwellenborn: Lanz, Bratke (71. Benz), Arper, Lerche, Langhammer, Müller-Sachs, Perthun, Hohmuth, Ehle (67. Heubach), Reichmann, Kowalleck

SG Kaltennordheim/Fischbach: A. Salzmann, P. Salzmann, F. Döll, Wolf (71. Ruppert), Leutbecher (26. Fuß), Markert, Dreßler, Fehringer (63. Dittmar), Wilhelm, Kerschner, Steinmetz

Tore: 1:0 Ehle (9.), 2:0 Döll (ET) (26.), 3:0 Bratke (56.), 4:0 Hohmuth (60.), 5:0 Hohmuth (66.), 6:0 Perthun (67.), 6:1 Kerschner (88.)

SR: Raue (Jena) Zuschauer: 80

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