Die Kaltennordheimer Fußballer machten ihren Gästen das Weiterkommen im Thüringer Landespokal schwer. In der ersten Hauptrunde bot der gastgebende Landesklassen-Vertreter dem Thüringenligisten mächtig Paroli. Beinahe wäre den Rhönern die Pokalüberraschung gelungen. Zugegeben, das Endergebnis fiel den Spielanteilen nach gerecht aus. Und klar war auch, dass die Gäste den technisch gefälligeren Fußball spielten. Aber der rutschige Boden und der Dauerregen in der zweiten Halbzeit kam den kampfstarken Gastgebern zugute. Sie gaben keinen Ball verloren, machten die Räume eng und kamen zu guten Chancen. Kaltennordheims Trainer Andy Möller, der sich aufgrund von Personalengpässen selbst einwechselte (76.), analysierte die Partie kurz nach dem Schlusspfiff pragmatisch. „Unsere Chancenverwertung war alles in allem zu schlecht, als dass wir wirklich etwas gegen die Heiligenstädter hätten ausrichten können. Wir haben einige Angriffe nicht zu Ende gespielt und beim Pfostenschuss nach Kerschners Freistoß auch Pech gehabt. Aber wir konnten das Spiel gegen den höherklassigen Gegner bis zum Schluss offen halten. Freilich kam uns das miese Wetter zugute. Techniker gegen Kämpfer, da hatten wir gute Karten. Alles in allem kann ich auf die Leistung meiner Männer in diesem Spiel für die Landesklassensaison aufbauen, zumal einige wichtige Leute noch fehlten. Wir haben uns nicht schlecht verkauft.“ Nach einer engen Kiste sah es nach einer Viertelstunde Spielzeit noch nicht aus. Ein grober Schnitzer von William Heß brachte den Heiligenstädter Alexander Rohner in Ballbesitz und der startete in Richtung Gastgeber-Gehäuse. Technisch versiert verlud er Schlussmann Sebastian Krause und es stand 1:0 für die Gäste. Die SC-Elf blieb am Drücker, brachte ihre Stürmer mit langen Bällen in komfortable Situationen und erarbeitete sich Chance für Chance. Auf der Gegenseite vermochte es in erster Linie Kai Kerschner, den GästeSchlussmann in Bedrängnis zu bringen, aber Christoph Sternadel reagierte prächtig, wenn er einmal gefordert war, wie in der 23. Minute. Kurz nach dem Seitenwechsel hatte er allerdings bei einem Eckball große Mühe und ließ den Ball prallen. Der Kaltennordheimer Christian Dittmar konnte diese „Vorlage“ nicht in Zählbares ummünzen. Mit einem Lattentreffer durch Martin Heinevetter setzten die Heiligenstädter ihr erstes Achtungszeichen nach der Pause (51.). Aber nur zwei Minuten später gab es die Spielszene, die in Kaltennordheim sicher noch lange mit „hätte, wäre, wenn“ diskutiert werden wird. Kerschner schoss einen direkten Freistoß vom Strafraumrand an den Pfosten des Gästegehäuses, aber Robin Wieber war zu überrascht, um den zurück ins Feld springenden Ball richtig unter Kontrolle zu bringen. Wenn den Rhönern in dieser Situation der 1:1-Ausgleich gelungen wäre, wer weiß! So aber berannten die Gäste weiterhin Krauses Kasten, während sich die Kaltennordheimer immer mehr in die Defensive gedrängt sahen. Erst in der vorletzten Spielminute gelang dem SC in abgezockter Weise durch Daniel Döllmann das entscheidende 2:0.
Kaltennordheim: Krause; Heller, Quentmeier, Markert, Kerschner, Steinmetz, Dittmar, Wieber, Salzmann, Wichler (76. Möller), Heß (82. Görtner)
Heiligenstadt: Sternadel; Heinevetter, Henkel, Hausner, Rohner (89. Rhoese), Peric (67.Wilhelm), Thunert, Hanusch, Möhlhenrich, Merfert (70. Döllmann), Dragicevic
F. Butterich (Straufhain)
0:1 Rohner (15.), 0:2 Döllmann (89.)