Es war schon in den ersten Minuten erkennbar, dass im Spiel des Tabellendritten beim Tabellenvierten kein Schönheitspreis vergeben wird. Kampf und Einsatz standen im Vordergrund und der Spielgedanke kam auf beiden Seiten zu kurz. Suhl störte mit seinen drei Spitzen Marc Wohlfahrt, Phillip Eckstein und Fabian Kühne tief in der Hälfte der SG Kaltennordheim deren Spielaufbau. Der Stopfel-Elf fiel es schwer, konstruktiv und geordnet den Ball in Richtung gegnerisches Tor zu bringen. Dafür leistete sich seine Mannschaft zu viele Fehler in der Ballannahme und beim Passen zum Mitspieler. An der Mittellinie oder kurz dahinter landete der Ball bei den Suhlern, die in den ersten 45. Minuten optisch überlegen waren. Nach Ballgewinnen versuchten sie, mit direkten Pässen das Mittelfeld zu überwinden. Aber auch sie verzeichneten nur wenig Tormöglichkeiten, da die letzte Präzision fehlte oder die Angreifer mehrfach in aussichtsreichen Positionen ins Abseits liefen. Nach einem Ballverlust der Rhöner in der eigenen Hälfte prüfte Wohlfarth Fortuna- Schlussmann Alexander Salzmann (20.). Die anschließende Ecke von Danny Marr landete an der Latte des Kaltennordheimer Tores. Wieder Wolfarth war es, der kurz vor dem Pausenpfiff nach einem Durchbruch in den Strafraum frei vor Salzmann auftauchte, der Torhüter aber im Herauslaufen den Ball abwehren konnte. Schiedsrichter Mühlberg nahm im zweiten Abschnitt eine entscheidende Rolle ein. In der hektisch werdenden Partie strahlte er kaum Sicherheit und Souveränität aus. Mit zahlreichen Gelben Karten setzte er schon in der ersten Halbzeit hohe Maßstäbe, die ihn später unter Druck setzen sollten. Als ersten Spieler traf es Maik Steinmetz (Kaltennordheim), der nach seiner zweiten Gelben Karte mit Gelb-Rot den Platz verlassen musste (48.). Zwei Minuten später folgte ihm sein Mitspieler Sebastian Fuß in die Kabine. In doppelter Überzahl gelang den Gästen der Führungstreffer. Domenik Eggemann wurde von Suhls Bestem, Wolfarth, schön freigespielt und schob den Ball flach an Salzmann vorbei ins Tor (58.). In doppelter Überzahl waren die Spieler von Trainer Jens Koch überlegen, aber ihr Aufbau und Abschluss zu umständlich. Für die SG aus der Rhön sollte es noch schlimmer kommen. Auch Thomas Markert musste in der 71. Minute den Platz vorzeitig verlassen. Trotz drei Mann Unterzahl waren seine Mannschaftskollegen engagiert und hatten sogar durch Christoph Hartmann (62.), Daniel Wolf, der nach einer Ecke nur knapp am langen Pfosten den Ball verfehlte (70.), und Tobias Wilhelm nach einer Unsicherheit von Suhls Torhüter Andreas Richter gute Chancen zum Ausgleich (80.). Den Waffenstädtern hingegen gelang trotz der numerischen Überlegenheit nur noch wenig und sie zitterten sich in Richtung Abpfiff. Gästetrainer Koch monierte dann auch: „Unser Sieg war hochverdient, aber wir müssen in der Überzahl das zweite Tor erzielen, dann ist die Begegnung entschieden. Auf dem schwierigen Boden war es klar, dass es heute nur über den Kampf geht.“ Sein Gegenüber Stopfel war, wie schon im Spielverlauf, bedient. „Das war heute eine bodenlose Frechheit. So etwas lasse ich mir nicht bieten“, schimpfte Stopfel nach dem Spiel. Dazu konkret wollte er sich nicht äußern.
Kaltennordheim: Satzmann; Fuß (50. Gelb-Rot), Wolf, Markert (71. Gelb-Rot), Dittmar; Kerschner, Steinmetz (48. Gelb_Rot), Dressler, Hartmann (73. Wagner), Wlihelm, Leutbecher
Suhl: Richter; Braun, Rienecker (75. Wank), Wohlfarth, Greiner, Eckstein (85. Herzog), Arnold, Kühne, Eggemann, Marr, Pilz
Schiedsrichter: Mühlberg (Erfurt)
Tor: 0:1 Eggemann (58.),
Zuschauer: 100