Es war ein rassiges, spannendes Fußball-Pokalspiel, bei dem über weite Stecken alles geboten wurde, was das Herz des Fußballfans höher schlagen ließ: Leidenschaft, verbissene Zweikämpfe, tempogeladene Konter und eine Vielzahl sauber herausgespielter Tore. Dass am Ende die Glücksbrunner in die Hauptrunde des Köstritzer- Landespokals einziehen, war einmal mehr ihrer starken Offensivabteilung zu verdanken, der die Gäste, allerdings erst im zweiten Abschnitt, nicht mehr viel entgegensetzen konnten. Die erste halbe Stunde der Partie gehörte jedoch den Gästen aus der Rhön. Von Beginn an hellwach, übernahmen sie die Initiative und deckten einige Lücken in Schweinas noch unsortierter Abwehr auf. Folgerichtig gingen sie bereits nach neun Minuten in Führung, als Kai Kerschner eine maßgeschneiderte Markert- Flanke über die Linie spitzelte. Schweinas Bemühungen, besser ins Spiel zu kommen, blieben zunächst in Ansätzen stecken, denn Kaltennordheims sattelfeste Hintermannschaft um den stellungssicheren Sebastian Fuß verengte die Räume geschickt. Dann aber konnte sich Pattrick Schellenberg zum ersten Mal halbrechts lösen. Dessen Eingabe fand in Alexander Scheel einen Abnehmer, der mit Flachschuss ins lange Eck den Ausgleich besorgte (20.). Das 1:1 hatte aber nur eine Minute Bestand, denn direkt nach dem Wiederanstoß ließ sich die Glücksbrunner Viererkette ein weiteres Mal mit einem simplen Pass in die Tiefe überrumpeln, den Thomas Markert zur erneuten Führung veredelte (21.). Schweinas wütende Gegenangriffe wurden in der Folge strukturierter und druckvoller. David Arnold und Martin Franke scheiterten knapp aus guten Positionen. Da die Gäste weiterhin stark dagegen hielten, nahm die Partie jetzt richtig Fahrt auf und als Tobias Wilhelm einen feinen Konter mit straffem Schuss ins Eck abschloss, hieß es nicht unverdient 3:1 für die SG Kaltennordheim/ Fischbach (35.). Schweinas herrlich herausgespielter 3:2-Anschlusstreffer durch Karol Napiorkowski nach Doppelpass mit Schellenberg (40.) ließ dann noch einiges für Abschnitt zwei erhoffen. Und genau das trat dann auch ein. Wie umgewandelt kamen die Martius-Schützlinge aus der Kabine und begannen eine mitreißende Aufholjagd. Franke mit Distanzschuss und Arnold mit unglücklichem Abschluss nach klasse Solo konnten noch nichts Zählbares erwirken. Das aber besorgte dann Torjäger Schellenberg, der von Minute zu Minute stärker wurde, als er eine punktgenaue Scheel-Flanke direkt verwandelte (62.). Hattrick von Schellenberg Dieser Ausgleich beflügelte die Glücksbrunner noch einmal, die, angetrieben vom unermüdlichen Volker Harnack, weiterhin pausenlos angriffen. Dabei ging die Ordnung in den Reihen der Gäste zusehends verloren. Ihre sporadischen Entlastungsangriffe wurden spärlicher und halbherziger und brachten keine hochkarätige Torchance mehr. In er 71. Minute entwischte Schellenberg seinem Gegenspieler erneut, zog sofort von der Strafraumgrenze ab und schoss seine Farben erstmalig mit 4:3 in Führung. Diesen Vorsprung ließen sich die Gastgeber, die auch konditionell robuster wirkten, nicht mehr nehmen. Mit dem schönsten Tor des Spiels, einem blitzschnellen Konter über vier Stationen, den Schellenberg mit einem Heber über Salzmann abschloss, war die Entscheidung gefallen. 5:3 lautete der Endstand mit Traumtor und Hattrick von Schellenberg (85.). Die Glücksbrunner Mannschaft trifft bereits am kommenden Wochenende in der ersten Pokalrunde auf eigenem Platz auf den Verbandsligisten SC 1911 Heiligenstadt.
Schweina:Hey; Eckelt, Uteschil, T. Kley, Napiorkowski, Kolk, Schellenberg, Franke (66. Fischer), Harnack, Arnold (87. Lehmann), Scheel (86. Roth).
Kaltennordheim: A. Salzmann; Fuß, Wolf, Döll, Grams (80. Steinmetz), Markert, Dittmar, Kerschner, Dressler, Wilhelm, Leutbecher.
0:1 Kerschner (10.), 1:1 Scheel (20.), 1:2 Markert (21.), 1:3 Wilhelm (35.), 2:3 Napiorkowski (40.), 3:3, 4:3, 5:3 Schellenberg (62./71./85.).