„Das kann doch nicht wahr sein. Schon wieder so ein saublöder Elfmeter“ stöhnte Markus Jerk, der Trainer der SG Ruhla/Wutha-Farnroda, als Schiedsrichter Stefan Rudolph in der Nachspielzeit auf den Punkt zeigte. Wie kürzlich in Mosbach (2:2) gab Jerks Mannschaft im Heimspiel gegen Spitzenreiter SG Fortuna Kaltennordheim nach der 90. Minute durch einen Strafstoß aus der Kategorie „unnötig“ Zählbares aus den Händen. Gästespieler Rico Quentmeier behielt kühlen Kopf und bescherte den Rhönern einen aufgrund des Zeitpunktes glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg. „Die Moral bei uns stimmt.Wir haben uns durch zwei vermeidbare Tore etwas aus dem Spiel bringen lassen, doch dass wir so spät noch den Sieg sichern, ist aus meiner Sicht sinnbildlich für unsere aktuelle Stärke“, kommentierte ein sichtlich zufriedener Fortuna-Spielertrainer Thomas Markert mit dem Töchterchen auf dem Arm. Im Stadion „Mittelwiese“ brillierte der Gast nicht, wirkte insgesamt aber individuell stärker. Am auffälligsten waren Ballverteiler Greifzu, der Trainer selbst und nicht zuletzt Torjäger William Heß. Gleich seine erste richtige Chance nutzte der junge Stürmer (19.). Nach Vorarbeit von Greifzu, der von mehreren Ruhlaern nur begleitet, nicht attackiert wurde, spitzelte Heß den Ball gekonnt über EFCTorhüter Maik Traberth. Kurz zuvor hatte es der Gastgeber verpasst, selbst vorzulegen, als Manuel Schmidt eine Flanke von Florian Meinhardt übers Ziel drückte (13.). Dagegen fiel der Ausgleich (26.) wie aus heiterem Himmel. Nico Fuchs traf mit einem kuriosen Freistoßtor fast von der Mittellinie. GästeSchlussmann Justin Witzel verschätzte sich beim Rauslaufen, musste sich aber keine Vorwürfe anhören. Im Gegenteil: „Er ist ja erst 17 Jahre und hat uns auch schon einige Spiele gerettet“, sagte Markert. Machtlos war Witzel beim 2:1 (41.), als ein Abpraller bei Meinhardt landete, der nach innen legte, wo Schmidt nur noch den Fuß hinhalten musste. Die Pausenführung verlieh den Gastgebern keine Sicherheit. Eine hohe Fehlpassquote verhinderte in der zweiten Hälfte zumeist einen konstruktiven Spielaufbau bei den Erbstromtalern, die trotzdem die große Gelegenheit besaßen, die Führung auszubauen. Bei einem Tohuwabohu wurde René Müllers Schuss geblockt, dann parierte Witzel den zweiten Versuch von Brice Tchamako glänzend (52.). Kaltennordheim hatte nun das Heft in der Hand und kam durch Heß‘ Abstauber – Trabert ließ einen eher harmlosen Freistoß prallen – zum 2:2 (73.). Der Gast wollte mehr, rannte an, während Ruhla aus seinen Konterchancen zu wenig machte. Das Remis schien so gut wie besiegelt, da wurde Roberto Trabert auf dem Weg Richtung Grundlinie von zwei ungestümen Ruhlaern gelegt. Klarer Fall. Elfmeter.
Ruhla: Traberth – Wichate, Omachonu (70. Langlotz), Henning, Müller, N. Fuchs, Schmidt, Wollenhaupt, Meinhardt (87. Sinke), Gebstedt (46. Rummer), Tchamako.
Kaltennordheim: Witzel – Salzmann, Zipperer, Greifzu, Quentmeier, Markert, Wichler (46. Wolf), Heller, Heß (90. + Eberhardt), Trabert,Wieber (80.Arndt).
Tore: 0:1 Heß (19.), 1:1 N. Fuchs 827.), 2:1 Schmidt (41.), 2:2 Heß (73.), 2:3 Quentmeier (90