Am 19.02.2017 fand die Hallenmeisterschaft der Damen Ü35 in Weimar statt. Nach dem sehr guten dritten Platz im vergangenen Jahr ging man hoch motiviert an den Start. Neben den Fischbacher Stammkräften Ramona Lenke, Sandra Heine, Katja Eisenschmidt und Diana Schmidt verstärkten Judith Schrenk, Nadine Rimbach und Nadine Korsig das Team. Die Fischbacher Damen erwischten dabei einen Start nach Maß. Das erst Spiel gegen Bad Berka wurde mit 3:0 gewonnen. Nach einen kurzen Abtasten erkannte D. Schmidt schnell, wie man die gegnerische Abwehr überwinden konnte und so verwertete sie die erste Chance im Spiel nach einer schönen Einzelaktion. Bad Berka wehrte sich nach Kräften und drängte auf den Ausgleich – zwingende Chancen kamen dabei jedoch nicht heraus. Noch dazu hatte Bad Berka Schwierigkeiten mit dem schnellen Umschaltspiel und so kamen K. Eisenschmidt und D. Schmidt zu guten Chancen. Während K. Eisenschmidt das Visier noch scharfstellen musste, war bei D. Schmidt ind diesem Spiel jeder Schuss ein Treffer und so hieß es – nicht zuletzt auch wegen einer kompakten Abwehr – 3:0. Im zweiten Spiel traf man auf Eisenach. Dem Gegner waren natürlich die Angriffswellen und –erfolge unserer Mannschaft nicht entgangen, und so blieben sie der Linie, die sie gegen Favoriten Jena fuhren, treu und standen tief und kompakt. Einziges Mittel um für Torgefahr zu sorgen waren lange Bälle nach vorne, um die Stürmerin in Szene zu setzen. Doch dieser Plan ging nicht auf, denn die Abwehrreihe um N. Rimbach, N. Korsig und S. Heine steht kompakt. Und in den wenigen Fällen, in denen diese überspielt wurden, räumte R. Lenke im Tor zuverlässig ab, bevor wirkliche Gefahr entstehen konnte. So spielte sich das Geschehen fast zwangsläufig eher zwischen den Strafräumen ab. Fischbach spielt konzentriert und geduldig – und wird belohnt. Im schnellen Umschaltspiel schafft man es, Eisenach zu überrumpeln und die zentral spielende D. Schmidt hat zwei Möglichkeiten die mitlaufenden Mitspielerinnen – links S. Heine und rechts K. Eisenschmidt – in guter Schusspositionen anzuspielen. Da K. Eisenschmidt das Visier nun scharf gestellt hat, lässt sie sich nicht zweimal bitten und vollendet sehenswert zum 1:0 Siegtreffer. Fischbach zieht sich nun mehr zurück und lässt Eisenach mehr Raum. Die Schlussoffensive der Eisenacher endete immer in den Fischbacher Abwehrreihen. Die zwangsläufig entstehenden Konterchancen für Fischbach blieben jedoch ungenutzt.
Im dritten Spiel der „Hinrunde“ traf man auf den haushohen Favoriten aus Jena. Gegen die spielerisch sehr starke Jenenser wurde die Mannschaft von einem 2-2 auf ein 2-1-1 umgestellt, denn in den Spielen zuvor schaffte es Jena immer wieder die Verteidiger nach außen zu ziehen und ihre spielstarke Spielerin aus der Hintermannschaft in eine verheißungsvolle 1-1 Situation zu bringen. So war es K. Eisenschmidts Masteraufgabe in diesem Spiel, das Zentrum zu schließen. Alle spielten sehr diszipliniert und ließen Jena nicht zu gefährlichen Abschlüssen kommen. Lange Bälle und solche, die „durchrutschten“ stellten R. Lenke im Tor jedoch vor keine allzu großen Probleme. Trotz des hochkarätigen Gegners beschränkte man sich aber nicht nur aufs Verteidigen, sondern nutzte auch die sich bietenden Kontermöglichkeiten. Allein K. Eisenschmidt scheiterte zweimal an einer starken Torhüterin. Dennoch wurde Jena letztlich seiner Favoritenrolle gerecht. Nach einer Ecke, war es dann ein Abpraller, der S. Pompl vor den Füßen landete. Sie zog aus 15m ab und knallte den Ball unhaltbar in den Winkel. Fischbach versuchte nun mehr und so gab es Räume für Jena, die sie auch eiskalt zum 2:0 nutzten. Den Schlußpunkt setzte jedoch der Underdog in Form von K. Eisenschmidt, die jedoch erneut an der Torhüterin scheiterte. Die Zwischenbilanz nach der starken Hinrunde mit zwei Siegen wies einen souveränen Rang 2 hinter Jena aus, denn durch das torlose Remis von Eisenach gegen Berka hatte man bereits 5 Punkte Vorsprung auf den drittplatzierten. Die Rückrunde startete dann wieder gegen Bad Berka. Fischbach spielte konzentriert und eher sicherheitsorientiert – schließlich reichte 1 Punkt, um den Silberrang zu sichern. Bad Berka wollte sich verständlicherweise dem Plan nicht unterordnen und versuchte nun, auch die Fehler aus dem ersten Spiel wieder wett zu machen. Der Plan schien zunächst sogar aufzugehen.
Nachdem J. Schrenk sich verletzte, schalteten die Fischbacher ab und setzten auf Fairplay – doch weit gefehlt – Berka spielte weiter und kam so zum 1:0. Angestachelt durch diesen Spielzug wurde Fischbach nun umso gefährlicher, drehte das Tempo kurz auf und sicherte sich durch schnelle Gegenstöße das 1:1 und das 2:1 – erfolgreich war jeweils K. Eisenschmidt, die der Torhüterin zweimal keine Chance ließ. Dabei wurde sie jeweils mit hohem Tempo über die rechte Seite kommend präzise von D. Schmidt angespielt. Leider rückte K. Eisenschmidt dann noch einmal ins Zentrum des Geschehens. Nach ihrem Handspiel im Strafraum gelang Bad Berka per 6-Meter-Strafstoß noch der Ausgleich, den R. Lenke zwar noch berühren, aber nicht halten konnte. Der Strafstoß war einfach zu hart und präzise geschossen. Dennoch gingen die Fischbacherinnen als eigentliche Siegerinnen aus diesem Duell hervor, denn der 2. Platz war ihnen nun nicht mehr zu nehmen. Doch statt diese Euphorie mit ins nächste Spiel gegen Eisenach zu nehmen, steckte man hier eher zurück. Eisenach – demotiviert von der hohen Niederlage im Spiel zuvor gegen Jena – machte es dennoch besser und verzeichnete die erste Chance des Spiels, die zunächst ihr Ziel noch knapp verfehlte. So plätscherte das Spiel dahin, da Fischbach auch nicht mehr so motiviert und konzentriert wie in den Spielen zuvor zu Werke ging. So kam es wie es kommen musste – 30 Sekunden vor Spielende verteilte man ein Geschenk an den Gegner. Nach einem schlechten Zuspiel, versucht N. Rimbach den Ball nicht ins Seitenaus zu lassen. Die Gegenspielerin kommt jedoch an den Ball, nimmt ihn locker mit und schiebt zum 0:1 ein. So konnte sich Eisenach über 3 Punkte freuen, obwohl ein Unentschieden hier eher leistungsgerecht gewesen wäre.
Nach dem schlechten Spiel gegen Eisenach wollte man noch einmal zeigen, dass man zurecht Turnierzweiter geworden ist. Und da bot sich das Spiel gegen den Favoriten geradezu an. Selbstbewusst ging Fischbach ins Spiel und wußte um seine Außenseiterrolle. Dennoch wollte man den Favoriten ärgern, was jedoch nicht wirklich gelang. Jena zeigte seine ganze Klasse – passsicher und mit hoher Laufbereitschaft ließ man die Fischbacherinnen hinterher laufen, die nur selten Zugriff auf das Spiel bekamen. Dennoch biss sich Jena an der Abwehr die Zähne aus, so dass der Ball immer wieder über die hinteren Reihen gespielt werden musste. Es kam aber, wie es kommen musste und Jena zeigte eiskalt seine individuelle Klasse. Ein verunglückter Abschlag kam postwendend zurück und Jena verwandelte eiskalt zum 0:1. Kurz darauf war es der Pfosten, der Fischbach vor dem 0:2 bewahrte. Nun versuchte man einzig, das Ergebnis bestmöglich zu gestalten und den vielen Angriffswellen Stand zu halten. Dies ist eworden. Doch die Fischbacher Damen haben hier eine unglaubliche Mannschaftsleistung gezeigt – man darf nicht vergessen, dass sie als Kreisliga-Vertreter hier angetreten ist. Mit einer kompakten und sicherspielenden Abwehr und einer starken mitspielenden Torhüterin, die auch Torhüterin des Turniers wurde, hat man manchem Gegner das Leben schwer gemacht – insbesondere durch die treffsicheren Schmidt und Eisenschmidt , die gerade in den ersten 4 Spielen einfach den Unterschied ausmachten, während Schrenk, Korsig, Rimbach und Heine den Gegner oftmals schier verzweifeln lassen und noch dazu Qualitäten im Angriff aufwiesen, die unsere Mannschaft unberechenbar machten. Insgesamt war es ein verdienter zweiter Platz, auf den wir sehr stolz sein können. Letztlich zählte aber nicht nur die Silbermedaille, sondern auch ein Nachmittag, der einfach Spaß machte und allen Beteiligten wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird. Nach dem letzten Platz im Jahr 2015, dem Bronzerang in 2016 und dem Silberrang in 2017 freuen wir uns natürlich schon auf das Turnier 2018 ;o).