Dem Fußball-Landesklassenspiel fehlte zwar die Klasse, dafür verlief es bis zur Schlusssekunde spannend. Die Gäste nahmen verdient einen Zähler mit auf die Heimreise. Im Sportpark der Freundschaft standen sich zwei Mannschaften gegenüber, deren Start in die neue Saison gut gelungen war. Beide Vertretungen trennten nach den ersten zwei Spieltagen nur ein Tor Differenz. Für beide ging es darum, den Anschluss zur Tabellenspitze nicht zu verlieren. Das gelang allerdings nur teilweise. Beide Vertretungen waren nicht in der Lage, ihre Spitzenstellung zu behaupten, oder gar erst einmal zu beweisen. Bewiesen die Sturmreihen auf beiden Seiten noch ihre gute Form, so wiesen die Hintermannschaften nicht ihre Klasse. Die Hausherren erarbeiteten sich nicht mehr eindeutigere Torchancen als die Gäste. Den Suhlern gelang es nicht, an ihre guten Leistungen aus dem Spiel gegen Sonneberg anzuknüpfen. Folglich zeigte sich Jens Koch, der Trainer der Suhler, auch nicht mit der Vorstellung seiner Männer einverstanden. „Wir ließen vor allen Dingen die Gäste zu Spielbeginn schalten und walten, wie sie wollten. Zu viele Fehler schlichen sich in unser Abwerhrspiel ein“, meinte der Suhler Übungsleiter. „Mit dem Schiedsrichter konnten wir nicht zufrieden sein. Er benachteiligte uns eindeutig. Vor allen Dingen bewertete er die Frei- und Strafstoßsituationen unterschiedlich. Eine Frechheit, unseren Torwart Alexander Salzmann des Feldes zu verweisen“, wetterte indes sein Kollege nach dem Spiel. Zur Aufklärung: Einem Steilpass aus der Suhler Abwehr war Salzmann entgegengelaufen. Er fing das Leder nach Meinung des Linienrichters Peter Heilek mit den Händen außerhalb seines Strafraumes. Klares Handspiel und „Rot“ wegen grober Unsportlichkeit. So die Regelauslegung. Die Gäste sahen das anders. Für sie hatte Salzmann den Ball innerhalb ihres Strafraumes gefangen. Also regelgerecht. Den fälligen Freistoß, eine Minute vor dem Spielende, vermochten die Suhler nicht für sich zu nutzen. Nach einer kurzen Abtastphase zu Spielbeginn übernahmen zunächst die Suhler das Spielgeschehen. Mit einem Schuss aus zwölf Metern verpasste Norman Seyfahrt das Tor der Kaltennordheimer nur knapp. Besser machten es die Rhöner. Dominik Eggemanns Abspielfehler erlief nach Querschlag von Benjamin Wank der Andreas Grams und ließ aus Nahdistanz Andreas Richter im Suhler Tor keine Abwehrmöglichkeit (0:1/15.). Nur zwei Minuten später erlief sich Stefan Leutbecher ein Fehlabspiel, ließ Benjamin Wank „stehen“ und vollendete zum 0:2 für die Männer aus der Rhön. Lange Gesichter bei den Suhler Spielern, doch kein Aufgeben. Nach einem Foulspiel bei Marc Wohlfahrts Solo im gegnerischen Strafraum entschied Schiedsrichter Reichenbächer (Erfurt) auf Foulelfmeter. Dominik Eggemann nutzte diese Chance zum 1:2-Anschlusstreffer (21.). Kurz vor der Pause köpfte der Beste der Gästespieler, Kai Kerschner den Ball zum 2:2 (43.) ins eigene Tor. Gleich nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit gingen die Suhler in Führung. Fabian Kühne nahm eine Vorlage Dominik Eggemanns auf und ließ Alexander Salzmann im Tor der Spieler aus der Rhön keine Abwehrmöglichkeit. Davon zeigten sich die Männer von SG-Trainer Reinhard Stopfel unbeeindruckt und versuchten schnell, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Ein Foulspiel im Suhler Strafraum durch Danny Marr ergab einen weiteren Elfmeter, den nutzte Andreas Grams (54.). Zwischen diesen beiden Toren gab es Hektik auf der SG-Bank. Der Schiedsrichter verwies Kaltennordheims Trainer Reinhard Stopfel wegen vermeintlicher Schiedsrichterbeleidigung aus dem Innenraum. Anschließend gab es wiederum einen Strafstoß für die Suhler. Wieder trat Dominik Eggemann an. Doch diesmal reagierte Alexander Salzmann gedankenschnell und machte diese Großchance der Hausherren zunichte. Einen Freistoß von Lucas Mosert und einen anschließenden Nachschuss vom Kapitän Lars Müller (71.) wehrte Salzmann ebenfalls in großer Manier ab. Ein Weitschuss von Dittman aus 25 Metern Entfernung beendeten die spannende, aber nicht sonderlich hochklassige Begegnung. (79.).
Suhl: Richter; Pilz, Wank (56. Arnold), Mosert, Rienecker, Müller, Marr, Eggemann, Kühne (81. Eckstein), Seyfarth, Wohlfahrt.
Kaltennordheim/Fischbach: A. Salzmann (89. Rote Karte); Fuß, Wolf, Döll, Grams, Leutbecher, Dittmar, Kerschner, Steinmetz, Dressler, Köllner (56. Scheidler). Schiedsrichter: Reichenbächer (Erfurt). Tore: 0:1 Grams (15.), 0:2 Leutbecher (17.), 1:2 Eggemann (21./Foulstrafstoß), 2:2 Kerschner (Eigentor), 3:2 Kühne (46.), 3:3 Grams (54. Foulstrafstoß);
Zuschauer: 98