Im mit Spannung erwarteten Derby behielt die Spielgemeinschaft aus Kaltennordheim gegen den FSV Viernau in der Fußball-Landesklasse die Oberhand. Viernau konnte auch diesmal gegen den Gast aus der Rhön nicht gewinnen. Obwohl es für die Viernauer um nichts mehr ging, Kaltennordheim aber noch jeden Punkt für den Klassenerhalt benötigte, fanden die Schützlinge von Trainer Daniel Brandt selten zu druckvollem Angriffsspiel. Klasse wurde in diesem Derby wieder einmal ganz klein geschrieben. Es war ein Kampfspiel. Im Gegensatz zu vielen anderen Begegnungen wollten die Gastgeber diesmal nicht zu Beginn auf Abwarten, sondern auf offensiven Angriffsfußball setzen. Aber daraus wurde zunächst nichts. Zwar besaß der FSV 04 durch Michael Tödtmann (8.) gleich zu Beginn eine Riesenmöglichkeit. Aber der einst so gefürchtete Torjäger hob den Ball über den herausgeeilten Torwart Sebastian Krause, aber auch über das Tor. Zwei Minuten später allerdings musste Alexander Weisheit weit aus seinem FSV-Tor heraus, um gegen den wendigen und schwer vom Ball zu trennenden Roberto Trabert zu retten. Weitere vier Minuten später konnte der Viernauer Keeper bei einem Sonntagsschuss von Jens Bönewitz von der Strafraumgenze in den rechten Winkel nur dem Leder hinterherschauen. Der Gast führte, Viernau war zunächst einmal geschockt und suchte nach Mitteln, das Spiel besser in den Griff zu bekommen. Zunächst nutzte Enrico Hoffmann ein Zuspiel von Martin Hofmann (21.) nicht, dann fand Patrick Schulz (25.) mit einem Volleyschuss in Torwart Krause seinen Meister, bevor die Gastgeber sich mit dem Ausgleichstor von Kapitän Karsten Schmidt nach knapp einer halben Stunde belohnten. Bei einem 18-Meter-Freistoß (37.) über die RSVSechs-Mann-Mauer fehlte Hofmann das Glück des Tüchtigen. Krause ahnte die Ecke und hielt. Das Auslassen dieser guten Möglichkeiten sollte sich spätestens nach der erneuten Führung der Gäste durch Stefan Heller (47.) rächen. Nach dem vierten Eckstoß schraubte sich der Kaltennordheimer hoch und platzierte den Kopfball schulbuchmäßig ins äu- ßerste rechte Eck. Weisheit war auch diesmal ohne Abwehrchance. Von diesem Zeitpunkt an fanden die Gastgeber nie wieder richtig zu ihrem Spiel. Die starken 25 Minuten der ersten Hälfte waren Geschichte. Was kam, stimmte eher zum Nachdenken an. Kaltennordheim verteidigte geschickt den knappen Vorsprung und hatte vorn in Trabert einen Angriffspieler, der kurz vor Schluss mit dem 3:1 alles hätte klar machen können. Aber dem RSVSpieler versagten die Nerven, als er allein vor dem inzwischen ins Tor gewechselten Christian Hierse auftauchte. Auf der Gegenseite hatte der Gast Glück, als ein Schuss von Schulz nach Zuspiel von Alexander Weisheit nur an der Latte landete. Wie verzweifelt Trainer Daniel Brandt vom FSV 04 war, zeigte die Entscheidung, als er die erfahrenen Hoffmann oder den blass gebliebenen und leicht angeschlagenen Andrei Strucka von Feld nahm und Weisheit aus dem Tor nahm und in den Sturm beorderte. Hierse kam so zu seinem ersten Landesklassen-Einsatz. Wenn auch nur für knappe 18 Minuten. Kaltennordheims Trainer Andy Möller sagte nach dem Spiel: „Ich weiß nicht, was ich groß sagen soll. Diese drei Punkte sind ganz wichtig. Es war sicher kein schönes Spiel, aber der Zweck heiligt die Mittel. Ich hoffe, dass wir mit diesem Sieg die Klasse gehalten haben.“
Viernau: Weisheit, Schmidt, Wedekind, Tödtmann, Schulz, Verworner, Hannes, Strucka (62. Schlegelmilch), Hofmann, Hoffmann (72.Funk),Arndt (76. Hierse)
Kaltennordheim: Krause, Heller, Giessler, Quentmeier, Markert, Trabert, Bönewitz (79. Steinmetz), Predazzi, Salzmann, Orf (89. Bühner), Dittmar.
Lorenz (Bad Langensalza)
0:1 Bönewitz (14.), 1:1 Schmidt (29.), 1:2 (47.).