Zwei Jahre, nachdem sich Suhl und Kaltennordheim aus der Fußball-Landesklasse verabschiedet haben, trifft man sich wieder. Diesmal ist der Suhler SV besser gerüstet. Von der 2018er-Mannschaft, die Suhl 1:0 geschlagen hat, sind 2020 noch gut eine Handvoll übrig. Für Suhl stehen noch acht Beteiligte von damals im Kader, der im Gegensatz zu Kaltennordheim aber besser aufgestellt ist. Sechs Stammspieler hätten ihm gefehlt, sagt SSV-Trainer Bernd Eckert nach dem Spiel am Samstag – unter anderem die Umlauft-Brüder, die sich beide am Donnerstag im Training verletzten. „Und trotzdem waren wir gut besetzt“, sagt Eckert. „Auch das ist ein Fortschritt zum letzten Jahr.“ Und dennoch ähnelt die Partie dem letzten Duell vor zwei Jahren – zumindest auf dem Papier. Wieder steht es zur Pause 0:0. Doch die Verhältnisse haben sich umgekehrt. Statt einsatzstarken Rhönern und behäbigen Suhlern macht der SSV das Spiel. Keinen einzigen Torschuss bringt der Gast auf dem zugegebenermaßen holprigen Untergrund im Auestadion zustande. Suhl kreiert mehr Chancen. Chris Fritz und David-Lee Gromm hauen den Ball aber unbedrängt am Tor vorbei (16./24.). Die Abschlussschwäche ist ein Suhler Manko, genauso die Harmlosigkeit nach Standards. Mehrfach fordert SSV-Trainer Bernd Eckert außerdem mehr Breite im Spiel, doch gerade über Linksaußen passiert in Durchgang eins viel zu wenig. Wie im letzten Duell im Jahr 2018 fällt das erste Tor kurz nach der Pause: In der 52. Minute verliert Kaltennordheim, wie so oft in diesem Spiel, bereits im Spielaufbau den Ball. Fabian Kühne hat danach die große Auswahl und entscheidet sich für den in der Strafraummitte frei stehenden Chris Fritz, der zum 1:0 einschiebt. Das nächste Suhler Tor macht Kühne selbst. Die Entstehung zum 2:0 ist kurios: Erst bringt Kaltennordheims Keeper Justin Witzel den Suhler Stürmer bei einem Klärungsversuch vorm Strafraum unabsichtlich mit zu Fall, dann bekommt Kühne den Ball prompt zurück und netzt doch noch ins Rhöner Tor ein, weil Witzel der nasse Ball durch die Hände flutscht (67.). David-Lee Gromm macht mit einem Volleyschuss aus 18 Metern, dem 3:0 in der 88. Minute, endgültig den Deckel auf den zweiten Suhler Sieg in dieser Saison drauf.
Bernd Eckert (1. Suhler SV): „Heute wussten wir, dass wir das Spiel machen müssen. Da brauchten wir auf diesem schwierigen Platz Geduld. Die Gefahr ist groß, dass bei solchen Bedingungen der Ball auch mal durchrutscht und man 0:1 zurückliegt. Kaltennordheim war stark im Eins-gegen-eins, aber spielerisch bis jetzt unser schwächster Gegner. Trotzdem war es bei uns ein Fortschritt. Aber es ist weiter noch viel Luft nach oben.“
Thomas Markert (Kaltennordheim): „Wir mussten heute mit ein paar Ausfällen klarkommen. Deshalb auch die defensive Grundordnung. Unser Kapitän Roberto Trabert fehlte uns sehr im Sturm. Er hat sich vor vier Wochen im Pokalspiel gegen Union Mühlhausen einen Muskelfaserriss zugezogen. Ihn können wir nur schwer ersetzen. Da fehlt uns am Ende ein Stück weit das Niveau. Aber zumindest ist es uns gelungen, in der ersten Halbzeit gegen Suhl die Null zu halten. Das 0:3 war am Ende eine Idee zu viel.“